Willkommen bei der Jakobi- und Luthergemeinde Kiel

Kröte, Kater, Spinnenbein:

Süß soll‘n die Geschenke sein! Hex hex!

Geistliche Einordnung zu Epiphanias am 6. Januar 
von Pastor Martin Gregor  

Kennen Sie die Hexe Befana? 

Erstaunlich, aber so erzählt man: In Italien bekommen Kinder süße Geschenke in ihre Stiefel erst am 6. Januar – und zwar von, Sie ahnen es, von der Befana. Kultur und Bräuche sind immer im Wandel, nur entfernt ahnen wir die religiösen Ursprünge... 

6. Januar? Klar – das alte, heute orthodoxe Christfest. Und „exi“ heißt noch heute die 6 auf Griechisch, das Hexagon hat bei Ihnen wie viele Ecken? Dass die Hexi auf dem Besen reitet, scheint nicht nur am Brocken so zu sein. Und weil sie zu „epiphanias“ kommt, muss sie wohl Pephania, ach nee, Befana heißen. Oberflächlich gesehen erscheint sie bei den Kindern wie der Nikolaus pünktlich am 6. Dezember beim Stiefel - in der Tiefe betrachtet bringt sie Geschenke, die den besonderen Tag im Gedächtnis verankern sollen. Die „magoi“ des Matthäus haben da auch in den Westkirchen endlich ihren weihnachtlichen Auftritt, ob sie nun Caspar, Melchior und Balthasar hießen oder ob sie vielleicht zu viert waren, weil nach Weihrauch, Myrrhe, Gold und nach dem langen Stiefeln durch die Wüste von Babylon nach Bethlehem das Dosenbier eben ausgetrunken war und nicht mehr verschenkt werden konnte. Jedenfalls alles nix für Kinder. Höchsten die Möhren. 

Ich nehme das alles mit Humor und freue mich, wenn kindliche Könige um den 6. Janner herum bei uns sammeln für Kinder, die sonst nichts zu lachen haben.

Dass Gott selbst sich schenkt, dass seine helle Macht in uns geboren werden kann und dass sie mitten unter uns aufleuchtet, wo wir schenken und teilen, das ist für mich die süße Erkenntnis dieses Tages!  

Ganz ohne hocus pocus, aber mit besten Segenswünschen zum Erscheinungsfest, Ihr Pastor Martin Gregor