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HoffnungsLos

Geistliche Einordnung zum Volkstrauertag am 17. November
von Pastor Martin Gregor
  

 

 


Welche Hoffnung sucht man über Gräbern? Ob in der Ukraine, in Russland, in Israel, im Libanon – neuen Kriegen folgen neue Gräber. Kann Hoffnung entstehen eben dort, wo Tränen geflossen sind, vielleicht Rache gefordert wurde? Fordern die Toten eben solche „alte Treue“ von neuen Generationen – wie auf dem Denkmal bei den deutschen Kriegsgräbern auf dem Nordfriedhof Kiel zu lesen ist – oder was soll das bedeuten? Die riesigen Soldatenfriedhöfe in der Normandie, mahnen sie nicht zum Frieden? 

Wenn wir Ende November unserer Toten gedenken, dann tun wir Christen das am Volkstrauertag mit dem Gedenken an die Opfer beider Seiten. Beider! Das ist die Treue, die wir Lebenden ihnen erweisen können. Die Treue zum Frieden, zur Verständigung, zur Gemeinschaft über die Gräber hinweg, denn Schmerz kann auch verbinden. Wo Schmerz aber politisch genutzt wird, um Hass und Rache zu säen, dort werden immer wieder neue Gräber folgen. 

Meine Hoffnung ist, den Kreis der Vergeltung zu durchbrechen, die Ursachen für Kriege zu erkennen, sich nicht einspannen zu lassen für neue Gewalt. Meine Hoffnung gerade über Gräbern ist, Kriegstreibern und ihrer Logik zu misstrauen. Meine Hoffnung heißt Versöhnung und Begegnung, um hetzerischer, spaltender Propaganda den Boden zu entziehen. 

Vielleicht sehen wir uns im Urlaub zusammen mit Besuchern aus den USA, aus England und Frankreich auf den deutschen Friedhöfen in der Normandie? Wird die Welt sie sehen, Soldatenfriedhöfe in Russland und in der Ukraine, die zum Frieden mahnen - oder eher Denkmäler, die neuen Kriegen den Weg bereiten? Das Los der neuen Generation ist es, aus alten Fehlern zu lernen. Und die Hoffnung nicht zu verlieren. 

 


Das wünscht von Herzen Ihr Pastor Martin Gregor.

 

 

In unseren Gottesdiensten beten wir für Frieden, Vergebung, Versöhnung. Immer.
Das ist nicht naiv und macht uns auch
nicht blind.
Krieg kennt nur Opfer, immer auf
beiden Seiten.
Für sie beten wir, wollen und werden aber auch nicht vergessen, wer der
Agressor ist.
Dies ist Putins Krieg!

   Glaube, Liebe, Hoffnung

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